Applikationen

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beschäftigt sich sowohl mit Grundlagenforschung als auch mit anwendungsbezogener Forschung und Entwicklung für Luft- und Raumfahrt. Sein strategisches Ziel ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Luftverkehrs- und Raumfahrtindustrie. Es beschäftigt etwa 5100 Mitarbeiter in 31 Einrichtungen und unterhält Büros in Brüssel, Paris und Washington DC. Etwa 700 Forscher und Wissenschaftler arbeiten am Forschungszentrum Braunschweig mit Zugang zur Start- und Landebahn des Flughafens. Dort ist das Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik angesiedelt.

Thermografie bei Testflügen

Im Rahmen des NTLF-Projektes (New Transonic Laminar Wing) des Instituts wurden Wärmebildkameras bei Testflügen eingesetzt. Um eine möglichst gute Sicht auf den Tragflügel zu erreichen, wurde eine Thermovision AGEMA 880, ein Vorgängermodell der aktuellen ThermoVision A40 von FLIR Systems, in einem speziellen Behälter auf ein Stativ gesetzt und auf dem DLR-Versuchsflugzeug Dornier DO228 montiert. Eine zweite Wärmebildkamera befand sich im Fahrwerksschacht des Flugzeugs auf der Unterseite des Tragflügels. Ziel dieses von der EU geförderten Projektes war es unter anderem, die Möglichkeit zu untersuchen, einen Flügel mit einem natürlichen Laminarprofil zusammen mit einem Enteisungs- und Reinigungssystem einzusetzen, wie dies häufig im kommerziellen Luftverkehr vorkommt.

Die Thermografie ist eine hervorragen- de Untersuchungsmethode zur Darstellung des Zustands der Grenzschicht um die Flugzeugtragflächen unter extremen Bedingungen, wie sie sowohl bei Windkanal- als auch Flugversuchen herrschen. Daher trägt die Infrarot- Thermografie zu neuen Entdeckungen in der aerodynamischen Forschung bei, die wiederum erhebliche, energiesparende Verbessungen der Aerodynamik von Flugzeugen zur Folge haben.